Philipp Ess
Philipp Ess

Philipp Ess - Maler und Grafiker

Selbstbildnis 1956

Am 9. April 1912 wurde Philipp Ess als zweiter Sohn einer kleinen Bauernfamilie in Dorn Assenheim geboren. In der Schule, in dem kleinen Bauerndorf in der Wetterau, erkannt man schnell seine besonderen Fähigkeiten zum Zeichnen und Malen.

Nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort, in dem er wohnte und sein ganzen Leben wohnen blieb, wechselte er auf das Aufbaugymnasium nach Friedberg.

 

Auch dort erkannte man schnell seine Fähigkeiten im künstlerischen Gestalten und Malen. Daraufhin erhielt er ein Stipendium für den Besuch der staatlichen Zeichenakademie in Hanau. Diese besuchte er vom April 1926 bis zum März 1928. Im Anschluss an die Akademiezeit erlernte er die Praxis.

 

Philipp Ess machte eine Ausbildung beim Hofdekorationsmaler Jacob Hembus in Frankfurt. Dieser war Mitglied der Reichskammer für bildende Künste. Im April 1931 erhielt er seinen Lehrabschluss im Maler-Lackierer-und Weißbinder-Handwerk.

 

„Seine künstlerische Begabung setzte ihn in den Stand, zu den hervorragensten Arbeiten, die in einem Betrieb vorkommen, herangezogen zu werden, die er selbstständig mit grossem Geschick und seltenem Verständnis beherrscht.“ (Auszug aus dem Zeugnis der Fa. Hembus im Noveber 1935.)

 

Die Begabung für figürliche Darstellungen und die vielseitigen Variationen bei der Anwendung von Ornament und Schrift ermöglichten sein umfangreiches Arbeitsgebiet. An Schulen, kommunalen Gebäuden und Privathäusern waren und sind heute noch teilweise seine dekorativen farbenfreudigen Sgraffitos und Malereien auch weit über seine Heimat hinaus zusehen.

 

Neben der Arbeit an Fassaden wurden von ihm auch viele Ausstellungsstände auf internationalen Messen für die Großindustrie gestaltet. Für die Gestaltung dieser Stände erhielt Philipp Ess hohe Auszeichnungen. 1937 bekam er unter anderem die Silberne Medaille auf der Weltausstellung in Paris für die Gestaltung eines Messestandes verliehen. Seine Arbeiten erhielten ebenso in Wien, Turin, Leipzig, Frankfurt Lüttich und sonstigen Weltstädten hohe Anerkennung.

 

Viele Kirchen, Friedhofskapellen und Ehrenmäler auch in seiner engeren Heimat, hat Philipp Ess mit seinen Wandbildern geschmückt. Repräsentative Innenräume in Hotels, Gaststätten und Festsälen sind von ihm künstlerisch ausgestattet worden.

 

Zu dem Arbeitsgebiet des Künstlers gehörten weiterhin Werbeprospekte, Firmenzeichen und Inserate für Industrie und Handwerk. Plakate für Großveranstaltungen wie zum Beispiel dem Hessentag stammen aus seiner Feder. Sein ausgewogenes künstlerisches Empfinden verraten außerdem großartig gezeichnete Aquarelle und Ölbilder.

 

Philipp Ess war kein „Supermoderner“. Seine Arbeiten waren zeitlos und für ihren Verwendungszweck harmonisch abgestimmt.

 

Die lange Zusammenarbeit mit seinem älteren 1971 verstorbenem Kollegen Otto Franz Kutscher aus Bad Nauheim, mit dem er lange Jahre eine Werkgemeinschaft führte, blieb auf sein persönliches Schaffen nicht ohne Einfluss.

 

Trotz seiner schweren Krankheit (Kinderlähmung), die er in den fünfziger Jahren überstand, konnte man ihn auch danach noch auf hohen Gerüsten und Fassaden bei seiner Arbeit sehen. Bis zu seinem Tode, am 16. September 1976, war Philipp Ess über die hessischen Landesgrenzen hinaus tätig.

 

Viele seiner Kunstwerke an den Fassaden sind heute leider nicht mehr zu sehen, da diese aufgrund von Sanierungs- maßnahmen im Rahmen der Energieeffizienzsteigerung weichen mussten.



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© Claus Richard Ess und Beatrix Bauer

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